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„Driwwer geschwätzt“ – die Infoseite des Bürgermeisters: #11: Kitas und Schulen in der Gemeinde – Weichen stellen für eine zukunftsfähige Betreuung

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

der Frühling naht in großen Schritten und viele warten sicherlich bereits sehnsüchtig auf längere Tage, Sonnenschein und blühende Landschaften! Ganz besonders gilt das für die Kinder in unserer Gemeinde Tholey, die dann die Tage auch wieder draußen genießen können – egal ob auf den vielen Spielplätzen, in Sportvereinen oder auf den Freizeitanlagen! Um die jüngsten Mitglieder unserer Gesellschaft dreht sich auch diese Ausgabe von „Driwwer geschwätzt“, denn mich erreichen immer wieder auch Fragen rund um unsere Kindertageseinrichtungen und Grundschulen. Grund genug, sich unseren Einrichtungen einmal näher zu widmen – denn immerhin werden in unseren Kitas 350 Kinder betreut, in den beiden Grundschulen sind es 465.

Warum ist die Gemeinde für Kitas und Schulen überhaupt zuständig?

Bei den Grundschulen ist die Sachlage ganz eindeutig: Denn nach dem saarländischen Schulordnungsgesetz sind die Gemeinden die Schulträger der Grundschulen. In der Gemeinde Tholey sind das die Schulen in Hasborn-Dautweiler und Theley. Für die Gemeinschaftsschule Schaumberg in Theley ist hingegen der Landkreis St. Wendel zuständig. Schulträger zu sein bedeutet, dass die Gemeinde Tholey für die Sachkosten der Schulen aufzukommen hat – also für die Errichtung, Unterhaltung und Verwaltung der Gebäude und der Schulhöfe. Für das Personal dagegen ist die Gemeinde nicht verantwortlich, hier liegt die Hoheit beim Ministerium für Bildung und Kultur!

Bei den Kindertageseinrichtungen gibt es hingegen Unterschiede: Das Saarländische Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsgesetz sagt, dass verschiedene Träger Kindertagesstätten betreiben dürfen: Bei uns in der Gemeinde Tholey sind das die Katholische KiTa gGmbH Saarland an den Standorten Tholey und Hasborn-Dautweiler sowie die Gemeinde selbst an insgesamt vier Standorten (Sotzweiler, Theley, Tholey, Überroth-Niederhofen). Es gibt übrigens Gemeinden im Saarland, in denen die Gemeinde selbst überhaupt keine Kitas betreibt. Tut sie das wie wir in der Gemeinde Tholey, kommt sie wie bei den Schulen für die Sachkosten auf, aber auch für einen Teil der Personalkosten! In unseren Kitas arbeiten übrigens fast 100 Kolleginnen und Kollegen, darunter Erzieherinnen und Erzieher, Kinderpflegerinnen und -pfleger sowie Hauswirtschaftskräfte. Ein großer Teil unseres „Team Gemeinde Tholey“, auf den ich wirklich stolz bin!

Was hat der Gemeinderat für die Kita in Hasborn-Dautweiler beschlossen? Ändert sich die Trägerschaft? Was heißt das für die Eltern?

Zuallererst: Weder Eltern noch Personal der Kita St. Bartholomäus in Hasborn-Dautweiler müssen besorgt sein! Denn alle Akteure arbeiten daran, die beste Lösung im Sinne der Betreuung unserer Kinder zu finden. Aber von vorne:

Das Bistum Trier hat aufgrund eigener Beschlüsse der Gemeinde Tholey Ende letzten Jahres angeboten, die Bauträgerschaft der Kita St. Bartholomäus in Hasborn-Dautweiler zu übernehmen, also künftig für das Gebäude sowie das Umfeld zuständig zu sein. Die Betriebsträgerschaft – also die Zuständigkeit für das Personal und die konzeptionelle Arbeit der Einrichtung – würde in diesem Fall bei der Katholischen KiTa gGmbH verbleiben. Am 21. März hat der Gemeinderat – ebenso wie der Ortsrat Hasborn-Dautweiler – nun entschieden, dieses Angebot zur Übernahme der Bauträgerschaft nicht anzunehmen. Die Gründe hierfür sind vielfältig:

  • Das Gebäude befindet sich aufgrund bisher seitens des Bistums nicht durchgeführter Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen in keinem guten Zustand, darüber hinaus müssten an das Bestandsgebäude eine ganze Reihe von Räumen angebaut werden, um den Bedarf an Plätzen zu decken. Eine Sanierung im Bestand birgt wie in Privathäusern zudem viele Ungewissheiten!
  • In der Zeit der Sanierung und des Anbaus müsste die gesamte Einrichtung ausgelagert werden, da ein Betrieb mitten auf einer Großbaustelle nicht möglich wäre. In Frage käme dann nur eine Unterbringung in Containern. Das ist einerseits teuer, andererseits müsste hierfür zunächst einmal ein Standort gefunden werden!
  • Die Option, an einem neuen Standort einen echten „Bildungscampus“ rund um das bestehende Schul- und Sportzentrum errichten zu können.

Diese und weitere Gründe haben zu der Entscheidung geführt, das Angebot des Bistums Trier nicht anzunehmen! Stattdessen wurde ich als Bürgermeister ermächtigt, die Planungen für ein zweigeschossiges Gebäude gegenüber der Grundschule voranzutreiben, um dort neben Funktionsräumen für die Freiwillige Ganztagsbetreuung neue Räumlichkeiten für die Kita zu errichten – Räumlichkeiten, die dann auch den Anforderungen an moderne Kita-Arbeit entsprechen.

Was mir an dieser Stelle aber wichtig ist: Das ist keine Entscheidung gegen das Bistum oder die Arbeit der Katholischen KiTa gGmbH. Denn am Standort Tholey werden wir weiterhin so partnerschaftlich wie bisher zusammenarbeiten. Und auch in Hasborn-Dautweiler wird es trotz der jetzigen Entscheidung weitere Möglichkeiten der Zusammenarbeit geben. Denn der Gemeinderat hat mich ebenso ermächtigt, Gespräche mit möglichen Trägern zu führen, zu denen natürlich auch die Katholische KiTa gGmbH zählt. Hierüber wird dann in einer der nächsten Sitzungen des Gemeinderates beraten und entschieden werden.

Das alles sind keine leichten Entscheidungen, aber solche, die am Ende vor allem den Kindern in der Gemeinde Tholey zu Gute kommen und für bestmögliche Betreuungsangebote sorgen sollen.

Wie sieht es an den anderen Standorten aus? 

Auch an den anderen Standorten unserer kommunalen Kitas gibt es positive Entwicklungen und Planungen. Am Standort Theley hat der Gemeinderat bereits vor einiger Zeit beschlossen, dass Gebäude der Stiftung Hospital in der Primstalstraße 32a in Teilen zu erwerben und als Kita umzufunktionieren. Vor zwei Wochen wurde nach Genehmigung der zuständigen Stellen im Land der Kaufvertrag unterzeichnet, über den Sommer hinweg werden die Planungen weiter konkretisiert, damit bald mit den Bauarbeiten begonnen werden kann. Perspektivisch werden dann in Theley 12 Gruppen betreut werden können.

In Sotzweiler wird ab Sommer ein Container-Anbau dafür sorgen, kurzfristig die entstehenden Betreuungsbedarfe zu decken. Darüber hinaus laufen aber auch hier genauso wie am Standort in Überroth-Niederhofen weitere Planungen für Um- und Anbauten, um in den nächsten Jahren ausreichend Betreuungsplätze an allen Standorten zur Verfügung stellen zu können.

 Wird auch an den Schulen investiert?

Am Standort Hasborn-Dautweiler – ich habe es vorhin erwähnt – hat der Rat entschieden, dass gegenüber der Grundschule das neue Gebäude für die FGTS und die Kita entstehen soll, fertig sein soll es bis zum Beginn des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung Anfang 2026. In Hasborn-Dautweiler würde dann ein „Bildungscampus“ mit großen Synergieeffekten aus Grundschule, FGTS, KiTa, Spielplatz und Sporthalle entstehen.

So ähnlich ist es auch in Theley geplant. Schon in diesem Jahr werden wir hier mit der Neugestaltung des Schulhofs beginnen. Besonders toll finde ich, dass die Kids ihre Ideen selbst mit einbringen konnten! Weiterhin laufen intensive Gespräche dahingehend, in den kommenden Jahren unter Nutzung der frischen Fördermittel aus dem Schulbau-Programm des Landes auch in Theley neue Funktionsräume für die Schule zu errichten.

Also auch in den Schulen ist einiges in Planung und auch bereits in Umsetzung!

Was hat es mit den Elternbeiträgen in Kitas auf sich?

Die Kita-Elternbeiträge werden derzeit anteilig zu den Kita-Personalkosten erhoben. Die Landesregierung hat allerdings beschlossen, diese Elternbeiträge bis 1. Januar 2027 vollständig zu streichen, wodurch das Land einen immer höheren Anteil der Personalkosten tragen wird. Aktuell errechnet sich der Elternbeitrag in der Gemeinde Tholey auf Basis von unter 12 Prozent der Personalkosten, gesetzlich gefordert sind 12,5 Prozent.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

das waren nur einige der Fragen, die mir in den letzten Wochen zu den Themen rund um unsere Schulen und Kitas gestellt wurden. In der heutigen Ausgabe wollte ich diese Fragen beantworten und einen Ausblick auf geplante Investitionen und die nächsten Schritte geben. So wie bei den Themen Schule und Kita will ich das in den kommenden Wochen und Monaten auch weiter in dieser Rubrik machen: Indem ich Ihre Fragen beantworte, Anregungen aufnehme und gemeinsam mit meinem Team umsetze!

Zögern Sie deswegen nicht, mir weitere Fragen zu senden, ganz egal über welche Kanäle!

In diesem Sinne: Bis zum nächsten Mal bei „Driwwer geschwätzt“.

Ihr Andreas Maldener