Ortsdurchfahrt Tholey in Richtung Theley voll gesperrt
10. Juli 2025
Bekanntmachung
11. Juli 2025

Trauer um Abt Mauritius Choriol Beerdigung am Freitag, 25. Juli, um 14.30 Uhr

Eine traurige Nachricht erreichte die Gemeinde Tholey und die gesamte Region in diesen Tagen: Mauritius Choriol, seit 2014 Abt der Tholeyer Benediktinerabtei St. Mauritius, ist am 9. Juli im Alter von 65 Jahren gestorben.

„Wir sind schockiert und unendlich traurig, dass Abt Mauritius so plötzlich aus dem Leben gerissen wurde. Dem gesamten Konvent sowie den Angehörigen möchte ich im Namen der gesamten Gemeinde Tholey unser aller Anteilnahme aussprechen“, reagierte Bürgermeister Andreas Maldener auf das Ableben des Benediktiners, der das älteste Kloster Deutschlands in den zurückliegenden Jahren geprägt hatte.

Abt Mauritius wurde als Alain Choriol am 22. November 1959 in Erstein (Elsass, Frankreich) geboren. Nach seiner Schulzeit wurde er zunächst Koch und erhielt von 1975 bis 1978 eine Ausbildung an der renommierten École Hôtelière de Strasbourg. Von 1978 bis 1981 leistete er seinen Militärdienst in Neukaledonien (Polynesien) ab. 1984 endete seine Tätigkeit in der Küche, in der es mittlerweile bis zum Sternekoch gebracht hatte.

Mit seinem Eintritt in den Konvent der Abtei St. Mauritius Tholey begann er ein neues Leben. Die Feierliche Profess legte der spätere Abt am 23. September 1990 ab. Von 1989 bis 1995 studierte er Theologie an den Universitäten Fribourg (Schweiz) und Salzburg. Die Weihe zum Diakon empfing er am 7. Juli 1991, woran sich ein Pastoralkurs in Ruanda und Zaire (Afrika) anschloss. Die Priesterweihe empfing der Elsässer 1993 in der Abteikirche zu Tholey.

Im Jahr 2002 erwarb er die deutsche Staatsbürgerschaft. Ab 1998 übte er das Amt des Cellerars (Wirtschaftsverwalters) im Kloster aus. 2007 erfolgte seine Ernennung zum Prior der Abtei. Nach der Resignation von Abt Makarios Hebler wurde Pater Mauritius zwei Mal (2008 und 2011) zum Prior- Administrator und somit zum Oberen der Abtei gewählt. Am 22. Juli 2014 wurde Mauritius Choriol durch den Konvent seiner Abtei schließlich zum neuen Abt von Tholey gewählt. Die Wahl stand unter der Leitung von Abtpräses Albert Schmidt und unter Assistenz des Abtes von Maria Laach, Benedikt Müntnich.

Während seiner Zeit an der Spitze des Klosters war es Prior-Administrator und Abt Mauritius gelungen, die zuvor in wirtschaftliche Schieflage geratene Abtei Tholey finanziell, baulich und personell zu erneuern und an die Aufgaben und die Herausforderungen der Zeit anzupassen. Durch den Verkauf von Land an die Gemeinde Tholey, Unterstützung durch den Förderverein sowie durch private Gönner und Finanzmittel u.a. vom saarländischen Wirtschaftsministerium und der Europäischen Union konnte sich die Abtei wirtschaftlich konsolidieren und umfangreiche Bau- und Renovierungsmaßnahmen in Angriff nehmen. Mit den neuen Fenstern des weltbekannten Künstlers Gerhard Richter sowie der afghanischen Künstlerin Mahbuba Maqsoodi lockt sie heute Gäste aus der ganzen Welt an den Fuß des Schaumbergs.

Auch personell gelang unter Abt Mauritius ein Neuanfang durch einige Neueintritte jüngerer Mönche in den Konvent.

Andreas Maldener pflegte mit Abt Mauritius ein gutes und vor allem freundschaftliches Verhältnis.
„Es gab für ihn als Mönch und als Abt sicher viele Höhen und Tiefen. Durch seine offene, stets herzliche und einladende Art hatte er immer eine sehr enge Bindung zu den Menschen rund um den Schaumberg. Ich selbst habe die vielen Unterhaltungen und Austausche mit ihm sehr geschätzt, denn sie waren immer geprägt von Menschlichkeit, Zuversicht und dem Glauben an das Gute in unserer Welt. Genau dieses Menschenbild hat unsere Zusammenarbeit stets geleitet. Nun ist eine bedeutende Persönlichkeit leider viel zu früh von uns gegangen, an die wir uns jederzeit mit Hochachtung erinnern werden. Wir werden Mauritius Choriol ein ehrendes Andenken in unserer Gemeinde Tholey bewahren.“, so der Bürgermeister.

Die Beerdigung von Abt Mauritius wird Freitag, 25. Juli, um 14.30 Uhr stattfinden.

Am 23. und 24. Juli wird der Sarg im Raum der Stille aufgebahrt, damit die Bevölkerung Abschied nehmen kann.