
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
das Jahr 2025 ist fast zu Ende, mit Erhalt dieser Ausgabe der „Tholeyer Nachrichten“ sind es noch genau zwölf Tage, ehe wir zum Ende des Silvestertages das neue Jahr2026 einläuten. Ein Jahr, das, so lässt es sich auch aus den gemeinsamen Weihnachtsgrüßen der Ortsvorsteherinnen und Ortsvorsteher entnehmen, beileibe nicht immer einfach war. Aber auch ein Jahr, an dessen Ende wir trotz schwieriger Zeiten auch auf positive Meldungen zurückblicken können – sei es der nahende Baubeginn des Kindercampus in Hasborn-Dautweiler oder die Planungssicherheit rund um die Ortsmitte in Theley.
Ich selbst habe versucht, Sie in der nunmehr achten Ausgabe meiner Kolumne für das Jahr 2025 (die 22. insgesamt) mit hinter die Kulissen all dieser Themen und Entscheidungen zu nehmen. Eine Arbeit, die mir Freude macht. Und die wichtig ist, denn sie bietet immer auch die Chance, sich und die geleistete Arbeit zu hinterfragen. Und sie dient der Transparenz meiner Arbeit und der meines Teams der Gemeinde Tholey.
So auch dieses Mal: Denn wir blicken auf die Gemeinderatssitzung vom vergangenen Dienstag zurück, in der der Haushalt der Gemeinde für das Jahr 2026 beschlossen wurde. Und das einstimmig, wofür ich den Ratsmitgliedern nach einer engagierten Sitzung sehr dankbar bin; genauso wie für all unsere Diskussionen des vergangenen Jahres, denn sie waren von kritisch-konstruktivem Umgang und der gemeinsamen Suche nach Lösungen geprägt. Das ist nicht selbstverständlich.
Haushalt 2026 – Schritt für Schritt zu wichtigen Investitionen
War die Situation vor genau einem Jahr an dieser Stelle bereits düster, so ist sie mit Blick auf 2026 noch düsterer geworden. Sinkende Einnahme vor allem aus dem für die saarländischen Städte und Gemeinden so essentiellen Kommunalen Finanzausgleich und gleichzeitig massiv steigende Umlagen zur Finanzierung der Aufgaben des Landkreises vor allem wegen des sozialen Bereichs sorgen dafür, dass der Haushalt unserer Gemeinde rund 2,5 Millionen Euro „schlechter“ gestellt ist als noch 2025. Ein Bild, was sich quasi im gesamten Landkreis, dem Saarland und darüber hinaus spiegelt. Es droht der Kollaps kommunaler Haushalte, die zur Steigerung ihrer Einnahmen häufig nur einen Weg kennen: Das drehen an der Steuer- und Gebührenschraube!
Dass unser gemeindlicher Haushalt in dieser Situation aber ohne Steuererhöhungen auskommt, war nicht leicht. Aber richtig: Denn in einer Zeit wirtschaftlicher Turbulenzen können und wollen wir es uns schlicht nicht erlauben, Bürgerinnen und Bürgern genauso wie Unternehmen seitens der Gemeinde Tholey weitere Erschwernisse abzuverlangen. Klar ist aber auch: In den kommenden Jahren müssen wir, um auch künftig auf Erhöhungen verzichten zu können, an den verschiedensten Stellen unsere Einnahmen verbessern und gleichzeitig sparen, wo es möglich ist. Nur so gelingt solides Haushalten! Das heißt auch, in den nächsten Monaten gemeinsam mit den Gremien entschlossen für die Ansiedlung neuer Unternehmen zu kämpfen und auch Einnahmequellen z.B. aus Windkraft und Photovoltaik nicht aus den Augen zu verlieren.
Dabei nehmen wir genauso wie bisher auch alle Bedenken der Bürgerinnen und Bürger unserer Gemeinde ernst. Gleichzeitig haben wir aber auch die unbedingte Verantwortung, im Rahmen gesetzlich vorgegebener Verfahren sämtliche Interessen fair und transparent abzuwägen, um zu Entscheidungen zu kommen. Angesichts der Entwicklungen auch des nun endenden Jahres ist mir diese Darstellung wichtig. Selbstverständlich ist diese Abwägung stets ein schmaler Grat, aber wir werden ihn auch in 2026 mit der notwendigen Verantwortung und voller Transparenz beschreiten.
Und trotz all dieser Herausforderungen gilt: Auch im Haushalt 2026 wird es uns gelingen, die so wichtigen und im Vorjahr begonnenen Zukunftsinvestitionen auf den Weg und weiter voran zu bringen. Die Schwerpunkte bleiben dabei konstant:
Erziehung und Bildung: Nach einigen Verzögerungen vor allem auch aufgrund der oftmals langen Abstimmungswege mit den Fördermittelgebern wird 2026 das Jahr, in dem Fortschritte bei der Bildungsinfrastruktur sichtbar werden. Anfang des Jahres beginnt der Neubau des Kindercampus Hasborn-Dautweiler mit Kita- und Schulräumen, modernem Außengelände und neugestalteter Verkehrs- und Wegeführung. Im Frühjahr können dann endlich auch in Theley die ersten Aufträge für den Umbau des ehemaligen Seniorenhauses in eine Kita vergeben werden, um auch dort qualitativ hochwertige Betreuungsplätze zu schaffen. Beide Projekte zusammen sind mit rund 14 Millionen Euro Gesamtkosten die Zukunftsinvestition schlechthin! Wichtig ist: Wir bauen an diesen genauso wie an allen anderen Standorten strikt nach Bedarf, nicht nach Masse, denn Kosten und Nutzen müssen bei Projekten in Millionenhöhe unbedingt zueinander passen. Hier bin ich meinem Team im Rathaus sehr dankbar, die umsichtig all diese Projekte betreuen.
Feuerwehr und Katastrophenschutz: Die zielgerichtete Stärkung unserer Feuerwehr ist und bleibt mir ein ganz elementares Anliegen. Dass wir kreisweit über eine der einsatzstärksten Feuerwehren verfügen, hängt auch damit zusammen, dass wir gemeinsam für bestmögliche Bedingungen streiten. In 2026 wird das in Hasborn-Dautweiler sichtbar, wo mit Fertigstellung der Atemschutzwerkstatt im Rahmen der Interkommunalen Zusammenarbeit die modernste Anlage des Landkreises entsteht. Weiter geht es im Bohnental: Dort soll 2027 mit dem Bau eines neuen Gerätehauses begonnen werden, die europaweite Ausschreibung wird bereits 2026 vorbereitet und durchgeführt. Dort findet dann auch das neue Fahrzeug des Löschbezirks eine Heimat, das in diesem Jahr für rund eine halbe Million Euro beschafft werden wird.
Sanierung und Modernisierung der Hallen und Einrichtungen und Klimaschutz: All diese Themen gehen miteinander einher. Mit den in 2026 anstehenden Investitionen werden wir bspw. nahezu all unsere Straßenbeleuchtungen auf energiesparende LED-Technik umgerüstet haben, was langfristig Kosten senkt. Gleiches gilt für unsere Hallen und Dorfgemeinschaftshäuser, wo über eine halbe Million Euro in energetische Maßnahmen und weitere Sanierungen und Modernisierungen fließen wird. Dass gleichzeitig die Nutzungsgebühren für Vereine gering bleiben, ist dabei nicht selbstverständlich, aber eben auch unser Beitrag zu einer lebendigen Vereinslandschaft.
All diese und viele weitere Maßnahmen sind solche, die weit über einzelne Ortsteile hinaus wirken und einen echten Mehrwert erzielen und die genau daraus ihre Notwendigkeit ziehen – über die gesamte Gemeinde hinweg, über alle Generationen hinweg. Sicher werden Sie vielleicht noch weitere Notwendigkeiten sehen, aber auch hier gilt: Wir müssen priorisieren und dort investieren, wo wir neben gesetzlichen Ansprüchen (z.B. in Schulen und Kitas) auch entscheidende Beiträge für Daseinsvorsorge und Miteinander leisten können.
Was passiert in den Ortsteilen?
Bergweiler: Mit der Finalisierung des Umbaus des Dorfgemeinschaftshauses mit dem Einbau einer Lüftungsanlage und gesamten Projektkosten von weit über einer Million Euro stehen in 2026 zunächst kleinere Maßnahmen an.
Hasborn: Neben den schon genannten Großinvestitionen wird das neue Urnengrabfeld auf dem Friedhof fertig gestellt werden.
Lindscheid: In Lindscheid stehen in 2026 kleinere Maßnahmen an Straßen und Wegen an, dazu wird der Festplatzverteiler installiert. Durch ein großflächiges Umlegungsverfahren wird es auch auf weiteren Wegen rund um den Ort erste sichtbare Veränderungen geben.
Neipel: Da aus organisatorischen und planungstechnischen Gründen die Arbeiten am Haus am Mühlenpfad (Erneuerung der Heizöltanks und Sanierung Fenster) nicht durchgeführt werden konnten, ist diese Maßnahme nun für 2026 geplant.
Scheuern: In Scheuern stehen weitere Maßnahmen der Dorferneuerung rund um die Hirtenwieshütte sowie in der Mehrzweckhalle an, zudem bezuschusst die Gemeinde eine Baumaßnahme des SV Scheuern am dortigen Clubheim, um auch der örtlichen Bevölkerung Möglichkeiten zu bieten.
Sotzweiler: In Sotzweiler ist nach einer ersten Vorplanung in nun folgender Abstimmung mit Ortsrat und TSV sowie im Rahmen einer geplanten Kinder- und Jugendkonferenz die Umnutzung des alten Hartplatzes in eine Freizeitanlage geplant. Darüber hinaus soll die Neuausrichtung der Ortsmitte vorangetrieben werden, hier braucht die Gemeinde aber auch geeignete Investoren.
Theley: Neben der Kita kann in Theley nun nach langen Wartezeiten bei den Planern der obere Teil des Schulhofs umgebaut werden, viele Vorschläge der Kinder werden eins zu eins umgesetzt. Investiert werden soll auch in die Johann-Adams-Mühle und mit dem Start der Ortsmitte auch in die Renaturierung des Umfelds der Theel.
Tholey: In Tholey wird die Gemeinde aufgrund langwieriger Abstimmungen mit den zuständigen Behörden weiter in die Planung des Neubaus des Mauritiusheims investieren, darüber hinaus werden auf dem Friedhof ein Urnengarten sowie ein Sternenkinderfeld errichtet und der Vorplatz der Tourist-Information aufgewertet.
Überroth-Niederhofen: In Überroth-Niederhofen wird der Umbau des Dorfgemeinschaftshauses weitergehen, darüber hinaus soll ein neues Nutzungskonzept für das „Brennhaus“ im Betzem entstehen. Geplant ist ebenfalls die Sanierung der Brücke in der Scheuerner Straße.
Hinzu kommen natürlich auch in 2026 verschiedene kleinere Maßnahmen, u.a. auch im Bereich Straßen- und Wegebau. Hier werden wir das Jahr 2026 aber auch nutzen, um Änderungen in unserer Sanierungsstrategie zu planen. Ich werde sicherlich in einer der nächsten Ausgaben nochmal berichten.
Fortsetzung des Ortsratsbudgets – unsere Demokratie weiter beleben
Im Haushaltsjahr 2025 wurden auf meine Initiative hin erstmals die sog. „Ortsratsbudgets“ eingeführt. Das klare Ziel war: Ortsräte sollen in die Lage versetzt werden, kleinere Projekte eigenständig und nach Abstimmung mit den Fachleuten unserer Verwaltung umzusetzen. Und der Schritt ist absolut gelungen: Ob es nun die Inwertsetzung der Schutzhütte in Dautweiler war, neue Tischgruppen für Spaziergänger, Suppenschüsseln für Vereinsfeiern oder die Erhöhung der Zuschüsse an die vielfältige Vereinslandschaft – das Ortsratsbudget ist eingeschlagen. Ich freue mich sehr darüber, dass meine Idee so gut angenommen wird und bin gespannt, was 2026 an Projektideen folgen wird. Für eine gelebte Demokratie auf kommunaler Ebene sind die Budgets jedenfalls genau der richtige Weg.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
die letzte Ausgabe von „Driwwer geschwätzt“ im Jahr 2025 ist damit zu Ende. Mal kompakter, mal aber auch ausführlicher habe ich auch in diesem Jahr versucht, in den „Tholeyer Nachrichten“ und online viele der Entscheidungen, die im Rathaus und in den gemeindlichen Gremien getroffen werden, zu erklären. Nie, um am Ende Recht zu behalten, sondern um Themen einzuordnen, Hintergründe zu erklären und dabei auch deutlich zu machen, dass in unserem Rathaus, beim Baubetriebshof und in den Kitas Menschen arbeiten, die dieses gemeinsame Ziel teilen. Dafür sage ich meinem ganzen Team von Herzen vielen Dank!
Ich kann jedenfalls versichern, auch im Jahr 2026 genau diese Transparenz und die Bereitschaft zum Dialog an den Tag zu legen und lade Sie daher ganz herzlich ein, auch künftig Fragen, Anregungen und Ideen direkt zu mir zu tragen – online wie offline.
Zu guter Letzt möchte ich dieses Jahr mit einer Bitte schließen: Lassen Sie uns in diesen schwieriger werdenden Zeiten den Mut und die Zuversicht nicht verlieren – sowohl in die Zukunft, aber auch in unsere Fähigkeit, im Dialog miteinander statt gegeneinander Lösungen zu finden. Diese Menschlichkeit macht unsere Heimat seit vielen Jahren aus. Und das soll so bleiben!
In genau diesem Sinne wünsche ich Ihnen auch an dieser Stelle ein friedvolles, frohes und besinnliches Weihnachtsfest und alles erdenklich Gute für das Jahr 2026.
Bis im neuen Jahr bei „Driwwer geschwätzt“.
Herzliche Grüße
Ihr Andreas Maldener