Scheuern

Die Heimat von St. Katharina

Scheuern, das wie Lindscheid, Neipel und Überroth-Niederhofen im Bohnental liegt, zählt heute etwa 900 Einwohner. Der schmucke Ort zeichnet sich durch eine intakte dörfliche Struktur aus und kann auf eine lange Geschichte zurückblicken.

Die Siedlung Scheuern verdankt ihre Entstehung möglicherweise der Anlage eines Wirtschaftsgasthofes bzw. einer so genannten Grangie (Vorwerk) des Tholeyer Klosters. Zwei päpstliche Urkunden aus dem 13. Jahrhundert bestätigen dem Abt, Prior und Konvent der Benediktinerabtei zu Tholey seine Rechte und Besitzungen an Scheuern. Papst Innozenz IV. attestierte der Abtei Zehntrechte und die kirchenrechtliche Gerichtsgewalt über die Scheuerner Kirche.

Dem Abt der Tholeyer Abtei wurde weiterhin zugestanden, seine Besitzungen, Ländereien, Äcker, Wiesen und sonstige Liegenschaften in Scheuern weiterhin nach altem Gebrauch und Vorrecht zu bebauen und die Einkünfte und Erträge daraus zu verwenden. Die schon seit frühester Zeit enge Beziehung zwischen der Abtei Tholey und Scheuern macht es wahrscheinlich, dass der Abt in Scheuern die gleiche unumschränkte Immunität genoss wie innerhalb seiner Klostermauern in Tholey. Neben dem Tholeyer Kloster erhoben aber noch weitere Grundherren - kleinere Adelige aus der Umgebung - Ansprüche auf die Scheuerner Pfründe. Wenige Jahre nachdem Tholey die Herren von Hagen als Grundbesitzer verdrängt hatte, gelang es 1297 auch den letzten Konkurrenten im Kampf um die ausschließliche Dorfherrschaft in Scheuern und Neipel zu verdrängen: Konrad, Ritter von Hohenecken im Hunsrück, Ritter Theoderich von Kaldenwels und Ritter Wilhelm von Exwilre (Thalexweiler) verkauften bzw. verschenkten ihren gesamten Eigenbesitz, den sie noch besaßen.

Einen Besuch wert in Scheuern ist die Pfarrkirche "St. Katharina". Sie wurde in den Jahren 1912 bis 1914 im neo-barocken Stil erbaut, wobei das Seitenportal von 1729 sowie Teile der Innenausstattung des Vorgängerbaues aus dem 18. Jahrhundert erhalten geblieben sind.

Mit dem „Bohnentalbrunnen“ in der Hölzer Straße gibt es ein weiters Schmuckstück im Ort.