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„Radikal effizient!“ –Vortrag zeigte Unternehmen die Chancen Künstlicher Intelligenz auf

Künstliche Intelligenz ist auf dem Vormarsch – nicht nur in Großkonzernen, sondern längst auch in kleinen und mittelständischen Unternehmen. Was genau KI eigentlich ist, wie sie funktioniert und vor allem: wie man sie sinnvoll und gewinnbringend im betrieblichen Alltag einsetzen kann – darüber informierte der Unternehmer und Digitalexperte Tobias Scheid in einem praxisnahen Vortrag im Gästehaus St. Lioba der Abtei Tholey.
Die Veranstaltung mit dem Titel „Radikal effizient! – So nutzen Unternehmen Künstliche Intelligenz in der Praxis“ stieß auf großes Interesse: Über 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Wirtschaft, Verwaltung und Handwerk waren der Einladung der Gemeinde Tholey, des Gewerbevereins Schaumberg e. V. und der Wirtschaftsförderungsgesellschaft St. Wendeler Land mbH gefolgt.
Bürgermeister Andreas Maldener, der die Gäste begrüßte, betonte: „Künstliche Intelligenz ist ein Thema von enormer Relevanz, das für Unternehmen immer wichtiger wird. Die große Resonanz auf diesen Abend zeigt, dass viele Unternehmerinnen und Unternehmer erkannt haben, wie stark KI bereits heute die Arbeitswelt verändert – und welche Chancen darin liegen.“
Tobias Scheid, Gründer der Agentur iumedia sowie der regionalen Nachrichtenplattform wndn.de, spannte in seinem Vortrag den Bogen von den Grundlagen der KI über ihre rasante Entwicklung bis hin zu konkreten Praxisbeispielen. Dabei machte er deutlich, dass es bei Künstlicher Intelligenz nicht um futuristische Visionen geht, sondern um Werkzeuge, die bereits heute verfügbar sind – und enorme Effizienzgewinne ermöglichen.
„KI kann nicht alle Probleme lösen“, so Scheid, „aber sie kann Prozesse vereinfachen, Zeit sparen und Routineaufgaben übernehmen – und damit Ressourcen freisetzen.“ Er erklärte, dass Künstliche Intelligenz – englisch Artificial Intelligence (AI) – ein Teilgebiet der Informatik ist, das sich mit der Automatisierung von intelligentem Verhalten beschäftigt. KI-Systeme analysieren große Datenmengen, erkennen Muster und treffen auf dieser Basis Entscheidungen oder formulieren Vorschläge. Sie lernen mit jeder Nutzung hinzu und werden dadurch immer besser.
Ein Meilenstein in der jüngeren Entwicklung ist der Erfolg des KI-gestützten Sprachmodells ChatGPT, das erst am 30. November 2022 online ging – und innerhalb von nur fünf Tagen bereits über eine Million Nutzerinnen und Nutzer weltweit erreichte. Diese Geschwindigkeit sei ein eindrucksvoller Beleg für das enorme Potenzial und die hohe Marktdynamik im Bereich künstlicher Intelligenz.
Anhand mehrerer konkreter Beispiele aus der Praxis zeigte Scheid, wie vielfältig und alltagstauglich KI heute bereits eingesetzt werden kann:
• Bautagesberichte per Sprachaufnahme: In einem Handwerksbetrieb dokumentieren Monteure ihre Tagesberichte, indem sie vor Ort Sprachaufnahmen mit Angaben zu Ort, Uhrzeit, Wetterbedingungen und beteiligten Mitarbeitenden machen. Die KI verarbeitet diese Informationen automatisch, erstellt strukturierte Berichte nach vorab definierten Kriterien und sendet diese direkt an die Geschäftsleitung.
• Automatisierte Arztbriefe: Ärztinnen und Ärzte diktieren Informationen zu Diagnosen, Therapien und Patientendaten. Eine KI verarbeitet diese Eingaben zu vollständigen, formal korrekten Arztbriefen, die direkt in die Praxissoftware übernommen werden können.
• Social-Media-Automatisierung: Bei Autohäusern oder Einzelhändlern kann KI auf Basis von Werbeanzeigen und Produktdaten automatisierte Social-Media-Beiträge generieren, inklusive Text, Hashtags und Bildvorschlägen – passgenau für verschiedene Plattformen.
Der Referent hob hervor, dass solche Anwendungen nicht nur großen Unternehmen vorbehalten sind. Gerade kleine und mittlere Betriebe könnten durch den gezielten Einsatz von KI ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken – beispielsweise durch Zeiteinsparung, Fehlervermeidung, personalisierte Kundenansprache oder automatisierte Verwaltungstätigkeiten.
Neben den Chancen sprach Tobias Scheid auch die Herausforderungen an, etwa beim Datenschutz, bei der Integration in bestehende Arbeitsprozesse oder beim notwendigen Kulturwandel im Unternehmen. Dennoch überwiege aus seiner Sicht das Potenzial: „Die Technologie ist da. Jetzt kommt es auf die Menschen an, sie klug und verantwortungsvoll zu nutzen.“
Im Anschluss an den Vortrag nutzten viele Teilnehmende die Gelegenheit, Fragen zu stellen, sich zu vernetzen und weiterführende Informationen auszutauschen. Julian Schneider, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft St. Wendeler Land mbH, sowie Holger Peter, 1. Vorsitzender des Gewerbevereins Schaumberg e. V., dankten Tobias Scheid für seine inspirierenden Einblicke und betonten die Bedeutung solcher Informationsveranstaltungen für die Region.
Der Abend machte deutlich: Künstliche Intelligenz ist kein Zukunftsthema, sondern Realität. Und wer sich frühzeitig mit den Möglichkeiten und Grenzen der Technologie auseinandersetzt, schafft die Grundlage für nachhaltigen Erfolg im digitalen Zeitalter.