Das keltische Fürstengrab Fuchshübel Theley

Zwischen Theley und Selbach akzentuiert ein naturbelassener Grabhügel die Landschaft. Dieser sogenannte „Fuchshübel“ ist das größte erhaltene keltische Fürstengrab im Saarland.

Der Fuchshübel ist ein Zeugnis für die frühe Besiedlung des Schaumberger Landes.

Ausgehend von der Eifel und dem Hunsrück siedelten die Kelten hier bereits in der sogenannten Latène-Zeit (600-0 v.Chr.). Mit etwa 60 Metern Durchmesser und einer Höhe von fünf Metern ist der Fuchshübel das größte erhaltene keltische Fürstengrab im Saarland. Der naturbelassene Grabhügel akzentuiert auf weitem Feld nördlich von Theley die Landschaft.

Im Jahre 1837 wurde der Grabhügel bei einer ersten Grabung geöffnet. Der hier Bestattete war offenbar ein keltischer Fürst aus der frühen Latène-Zeit (um 450-400 v. Chr.). Auf dem Bestattungsplatz wurde eine mächtige Grabkammer aus Holz errichtet, in der man den Toten auf einem Streitwagen aufbahrte. Er war bekleidet und als Zeichen seiner hohen Stellung in der Gemeinschaft trug er einen goldenen Armring sowie einen goldenen Fingerring. An seine Seite legte man zwei Stoßlanzen mit etwa 36 Zentimeter langen Eisenspitzen. Nahe dem Fußende stellte man eine etruskische Bronzekanne (vielleicht mit Wein gefüllt) ab. Nach Schließung der Grabkammer wurde in sicher jahrelanger Arbeit ein mächtiger, weithin sichtbarer Grabhügel aufgeschüttet. Um eine Größe von sieben bis acht Metern Höhe und etwa 60 Metern Durchmesser zu erreichen, mussten etwa acht- bis zehntausend Kubikmeter Erde bewegt werden.

Funde aus den Ausgrabungen von 1835, 1892 und 1903:

  • Schmuck (bronzene und goldene Fingerringe und Armreife)
  • kupferne Opferkannen und eine gut erhaltene Schnabelkanne (etruskisch)
  • eiserne Wagenradschienen und Bronzebeschläge eines Kampfwagens

 

Diese Grabbeilagen belegen die Bestattung eines keltischen Fürsten in einem Wagengrab. Die Funde aus dem Fuchshübel sind im Rheinischen Landesmuseum in Trier ausgestellt.

Aus einem  überlieferten Grabungsbericht von 1835 zur der Bestattungszeremonie:

„Als erstes errichtete man auf dem gewachsenen Boden eine hölzerne Grabkammer (ca. 5 x 3,50 m). In ihr wurde der Keltenfürst, gekleidet und mit seinen Statussymbolen, einem goldenen Arm- und Fingerring, auf einem zweirädrigen Streitwagen aufgebahrt. Ihm zur Seite zwei Stoßlanzen. Eine mit Wein gefüllte bronzene Schnabelkanne und reichlich Speise standen bereit. Zuletzt schüttete man 10000 Kubikmeter Erde auf und umrundete den Hügelfuß mit einem Steinkranz. Seine Autorität und Machtbefugnis verdankte dieser Fürst den reichlichen Toneisen- und Rötellagern des Schaumberggebietes. In ihren Gräberfeldern wahrten die Untertanen auch im Tode noch den gebührenden Abstand.“
Quelle: www.literaturland-saarland.de/orte/tholey/tholey-theley/