Hohe und verdiente Ehre für Friedbert Becker: Für sein besonderes Engagement als Schulleiter und Kommunalpolitiker hat die Ministerin für Bildung und Kultur, Christine Streichert-Clivot, dem Theleyer im historischen Saal des Landratsamtes St. Wendel das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland überreicht.
Friedbert Becker wurde 1948 geboren und besuchte schon als Neunjähriger das Missionshaus Sankt Wendel, damals noch mit der Vorstellung, später einmal Priester zu werden. Nach dem Abitur entschied er sich dann für ein Studium der Religion und Geschichte, um Lehrer zu werden.
Seine Pädagogenkarriere startete in Neunkirchen und führte 1982 nach Ottweiler. Nach einer Station als Konrektor in Sulzbach führte sie schließlich 2003 als Rektor an die heutige Gemeinschaftsschule Schaumberg nach Theley.
Friedbert Becker war laut Ministerin nicht nur ein empathischer, sondern auch ein tatkräftiger Schulleiter, der gerne bei den hauseigenen Musical-Produktionen mitspielte und dafür sorgte, dass der neu gestaltete Schulhof zu einem echten Anziehungspunkt für die Kinder und Jugendlichen des Dorfes wurde. Friedbert Becker setzte sich dafür ein, dass die Gemeinschaftsschule sich mit einer eigenen Sportklasse profilierte und so im Wettbewerb mit anderen weiterführenden Schulen der Region attraktiv blieb.
Nur ungern wurde er von seinem Kollegium nach mehrmaliger Verlängerung seiner Dienstzeit in den Ruhestand entlassen. Denn viele Lehrkräfte bestätigen heute, dass Friedbert Becker immer ein offenes Ohr für die Nöte seiner Schüler und für die Bedürfnisse seiner Kollegen hatte.
Dieselben Talente, die man braucht, um ein guter Schulleiter zu sein, haben es Friedbert Becker ermöglicht, sich als Kommunalpolitiker zu profilieren.
Nahezu 40 Jahre lang leitete er als Ortsvorsteher von Theley die Geschicke des größten Ortsteils der Gemeinde Tholey. Als CDU-Mitglied hat er dabei immer die Gemeinsamkeit mit politisch Andersdenkenden gesucht und gefunden. Auch war es ihm immer wichtig, „nah an den Menschen“ zu sein. Von Ende 1989 bis Ende September 2022 gehörte er zudem dem Kreistag des Landkreises St. Wendel an. Seit 1994 fungierte er als Erster Kreisbeigeordneter und damit Stellvertreter des Landrats. Als Mitglied des Kreistages von Sankt Wendel engagierte er sich vor allem für Fortschritt in den Bereichen Jugend, Kultur und Bildung.
Außerdem war Friedbert Becker Mitglied der Schulregionalkonferenz, Stellvertreter im Rundfunkrat und im Kulturausschuss des Deutschen Landkreistages. In seiner Heimatgemeinde Theley hat er durch die angeregte Renovierung der Johann-Adams-Mühle ein neues Zentrum für das soziale und kulturelle Leben geschaffen.
Kulturministerin Christine Streichert-Clivot betonte in ihrer Rede, dass unsere Städte und Gemeinden gar nicht lebensfähig und lebenswert wären ohne Menschen wie Friedbert Becker, die als Ortsvorsteher und Kreistagsmitglieder um die besten Lösungen ringen.
„Die heutige Auszeichnung ist Dank und Anerkennung für einen jahrzehntelangen selbstlosen Einsatz für seine Mitmenschen und unsere Gesellschaft“, lobte Bürgermeister Andreas Maldener den Geehrten. „Die Auszeichnung für Friedbert Becker ist darum absolut verdient“, so der Bürgermeister. Dem stimmte der Theleyer Ortsvorsteher, Alexander Besch zu: „Friedbert Becker hat durch sein Engagement und seine Leistung in vielerlei Hinsicht Maßstäbe gesetzt, die noch lange nachwirken werden.“
Der Geehrte selbst nahm die Auszeichnung gewohnt bescheiden entgegen: „Eigentlich stehe ich hier nur als Stellvertreter für diejenigen, die mich in all den Jahren begleitet haben“, erklärte er und dankte seiner Familie und anderen Menschen, ohne die er trotz großer Freude an den Aufgaben nicht so lange durchgehalten hätte.
Hintergrund:
Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland
Der Verdienstorden wird an in- und ausländische Bürgerinnen und Bürger für politische, wirtschaftlich-soziale und geistige Leistungen verliehen sowie darüber hinaus für alle besonderen Verdienste um die Bundesrepublik Deutschland, wie zum Beispiel im sozialen und karitativen Bereich. Er ist die einzige allgemeine Verdienstauszeichnung in Deutschland und damit die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht. Eine finanzielle Zuwendung ist mit der Verleihung des Verdienstordens nicht verbunden.
Mit seinen Ordensverleihungen möchte der Bundespräsident die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf hervorragende Leistungen lenken, denen er für unser Gemeinwesen besondere Bedeutung beimisst. Der Verdienstorden wird in acht verschiedenen Stufen verliehen:
Als Erstauszeichnung wird im Allgemeinen die Verdienstmedaille oder das Verdienstkreuz am Bande verliehen.
Die Aushändigung der vom Bundespräsidenten verliehenen Verdienstorden übernehmen in den meisten Fällen die Ministerpräsidenten der Länder, Landes- oder Bundesminister, Regierungspräsidenten oder Bürgermeister. Der Bundespräsident überreicht den Verdienstorden in wenigen Fällen persönlich, etwa aus Anlass des Tages der Deutschen Einheit und des Tages des Ehrenamtes.